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Zurück nach Argentinien

Encarnación

geschrieben von Franzi

Nach zwei Wochen endete heute unsere Paraguay-Reise. Unseren letzten Tag verbrachten wir entspannt mit etwas Blog-Schreiben und Baden.

Abends setzten wir uns an eine Haltestelle, an welcher der Bus über die internationale Grenzbrücke nach Posadas, Argentinien fahren sollte. Zusammen mit uns wartete eine Frau mit ihrer Tochter, die zum Rollschuhtraining nach Posadas musste. Spannend, dass sie für jede Sportstunde eine Staatsgrenze überqueren. Sie erzählten, dass das Mädchen vom (amtierenden oder ehemaligen?) Weltmeister trainiert würde, was sie sichtlich erfreute und auch mit etwas Stolz erfüllte. Normalerweise würden die beiden das Auto nehmen, heute aber zum ersten Mal den Bus. Wann genau der Bus käme, wüssten sie auch nicht, normalerweise müsste er aber 2-4 Mal die Stunde fahren. So warteten wir. Und warteten. Und warteten.

 

Nach über einer halben Stunde und 20 Minuten bevor das Rollschuhtraining beginnen sollte, war der Bus endlich in Sicht! Rasch stiegen wir ein und zahlten einen viel höheren Preis, als im Lonely Planet stand. Allgemein weichen die Preise häufig stark von den Angaben im Reiseführer ab. Mal zu unseren Gunsten und mal leider nicht. Grundsätzlich ist Paraguay aber recht günstig, weswegen die Erhöhung immer noch in Ordnung war.

 

Nach ca. halbstündiger Fahrt kamen wir ans Ausreiseterminal in Paraguay. Die Beamten fügten gelangweilt einen Stempel unter den, den wir vor zwei Wochen bekamen und alle stiegen wieder ein – der Bus wartete zum Glück!
Auf der anderen Seite der Brücke ging das Prozedere wieder von Vorne los. Alle stiegen aus und stellten sich in die Schlange für eine Einreisegenehmigung. Die Mutter der Rollschuhfahrerin hatte uns gewarnt, die Beamten würden wissen wollen, was genau wir in Argentinien vorhätten. Insbesondere ich lasse mich von so etwas schnell verunsichern, weswegen ich darauf bestand, genau abzustimmen, was wir erzählen und insbesondere was wir zur Dauer des Aufenthalts sagten, obwohl wir bei den bisherigen drei Grenzen absolut keine Probleme hatten.
Die Beamtin musterte Timo und fragte nach seinen Plänen. Nach 30 Sekunden detaillierter Beschreibung, welche Jesuitenmissionen ihn interessierten, winkte sie gelangweilt hab und trug die maximale Aufenthaltsdauer von 90 Tagen ein. Mich schaute sie nicht einmal an, sondern stempelte nur abwesend meinen Pass und versah ihn mit derselben Notiz. Anschließend wurde noch das Gepäck durchleuchtet, bevor alle wieder in den Bus stiegen. Das Rollschuhtraining lief bereits seit 45 Minuten.

 

 

Nach kurzer Fahrt stiegen wir in der Nähe unseres Hostels aus und gingen die restlichen paar hundert Meter zu Fuß. Wir freuen uns, zurück in Argentinien zu sein, werden aber auch Paraguay vermissen. Es war wohl das letzte Mal, dass wir den Grenzbus zwischen Encarnación und Posadas nahmen, auch für die Mutter und ihre Tochter – wenn auch aus verschiedenen Gründen.

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