Hamburg
geschrieben von Timo
Am Ostermontag aßen wir abends das von Franzis Familie am Ostersonntag gelieferte Lamm mit Gnocchis unter Pilztopping, Möhren und Bohnen aus dem Garten von Franzis Familie sowie Baguette mit gekochtem Knoblauch. Dazu gab es Rotwein mit dem wir uns später noch auf den Teppich setzten, um eine Runde unseres Lieblingsgesellschaftsspiels Puerto Rico zu spielen, das uns mein Vater vorbeigebracht hatte. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Franzis und meine Eltern für die tolle Versorgung während unserer Quarantäne in Hamburg! Da es auf dem Teppich zu dunkel war und das Deckenlicht auf dem Spielfeld blendete, entschlossen wir uns ein Kaminfeuer anzumachen. Keine Sorge Jacob, kein echtes, sondern nur auf Youtube auf dem Smart TV- es erfüllte den Effekt und wir sahen ohne Deckenlicht genug um zu spielen.
Am nächsten Morgen bereitete ich diesmal den leckeren Joghurt vor, den wir schon einige Male hatten. Dafür erstellte Franzi abends einen tollen Salat mit Scampis, Sprossen, Kopfsalat, Eisbergsalat, Brotkrümlis, Pilzen, Avocado und vielem mehr. Sehr lecker, nahrhaft und gesund und auch toll dass die Lebensmittel eine Woche nach Kauf noch so gut hielten.
Am Mittwoch lud ich mir Sid Meiers Civilizations IV herunter und zockte es nach Jahren endlich mal wieder. Franzi beantwortete in der Zwischenzeit einen Anruf der Arbeitsagentur, die wissen wollte was Franzis Profil ist und letzter Job war. Franzi tat sich sehr schwer, da es wohl sehr standardisiert ist und sie im System jetzt einem generalistischen Bereich innerhalb von Medien zugeordnet ist, bei dem sie viele unpräzise Jobangebote erhalten wird. Ich habe noch keinen Anruf bekommen und vermute, dass ich auch keinen bekomme, da ich im Januar bereits kurz arbeitssuchend war, damals allerdings auch keinen Anruf erhalten hatte. Mal sehen. Auf jeden Fall stresste mich die Tatsache, dass Franzi angerufen wurde, allerdings habe ich auch immer noch keine Motivation mich mit dem Jobthema zu befassen. Ich habe mir jetzt vorgenommen noch ein paar Tage Pause zu haben und mich dann damit zu beschäftigen. Spannend war auch, dass der Vermittler am Telefon vermittelt hatte, dass es Franzis Problem sei einen Job zu finden und nicht seins. Tatsächlich dachten wir, dass mehr Nachdruck von der Arbeitsagentur kommt, da sie uns schließlich bezahlen. Vieles wäre auch einfacher, wenn wir einfach mit dem Arbeitslosengeld I warten bis wir weiter reisen können, allerdings widerstrebt mir das wegen meiner Einstellung den Staat und meinen Mitbürgern nicht unnötig Geld wegzunehmen ohne dabei etwas für das Gemeinwohl zu tun. Mal schauen irgendetwas wird sich schon finden. Abends gab dann lecker Risotto von Franzi mit selbstgemachter Gemüsebrühe und Pilzen. Leider war es etwas wenig, so dass Franzi noch mit Honigmelone und Schinken abgezählt und garniert nachlegte. Super lecker und gesund. Wenn ich fett werde, weil ich mich nicht bewege, dann immerhin mit vielen Vitaminen. Franzi macht seit gestern sogar Sport- etwas Liegestützen und Sit-Ups sowie Laufen auf dem Stepper. Mir ist das zu blöd. Sinnvoll ist zumindest unser neu aufgekeimtes Interesse an Deutscher Geschichte. Meine Schwester hatte mir empfohlen, dass es auf Netflix die ZDF Serie von 2008 Die Deutschen gibt, die ich damals schon gesehen hatte. So schauen wir nun häufig die Folgen dieser Geschichtsserie und versuchen gleichzeitig Franzis Schwester mit dem erlangten Wissen etwas über WhatsApp auf ihr Geschichtsabitur vorzubereiten, dass derzeit in der Schwebe steht wann es denn endlich stattfindet.
Heute gab es wieder Brötchen mit Rührei und Smoothie zum Frühstück. Zum Glück ist das Wetter bisher immer so toll, dass man auf dem Balkon frühstücken kann. Teilweise ist es sogar zu heiß, Franzi musste sich mit Hut heute im Schatten auf dem Boden des Balkons verstecken. Später spielten wir auch noch Puerto Rico, wenig erfolgreich für mich. Ein Ziel der nächsten Tage ist auch den Bart ggf. weiter zu kürzen, heute habe ich mal mit der Oberlippe angefangen, was Franzi sehr freut, da sich mich jetzt wieder besser küssen kann und nicht vorher Haare und Smoothiereste entfernen muss. Mit weniger Bart fühlt man sich sicherlich gleich viel qualifizierter einen Job zu finden und nicht in der Wohnung arbeitslos zu chillen.
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